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EnergiewendeEnergiepolitikDas Grünstrom-Marktmodell

Das Grünstrom-Marktmodell

Ökostrom direkt aus deutschen Solar- und Windkraftanlagen? Hier erklären wir ein mögliches Modell, das es erlaubt, echten Ökostrom aus konkreten Anlagen hierzulande künftig direkt zum Kunden zu bringen, in unserem Video:

Worum geht’s?
Grünstrom muss Grünstrom bleiben

Als am 1. August 2014 das neue Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Kraft trat, wurden darin auch die Vermarktungs-Möglichkeiten für Ökostrom reformiert – und sahen fortan eine „verpflichtende Direktvermarktung“ vor. Das bedeutet: Betreiber von neuen Ökostrom-Anlagen müssen ihren Strom in der Regel zum Marktpreis über die Strombörse verkaufen müssen – und erhalten eine so genannte „Marktprämie“. Diese Prämie gleicht die Differenz zwischen Marktpreis und Vergütungsanspruch der jeweiligen EEG-Anlage aus.

Das Problem: An der Börse wird der so verkaufte Grünstrom zu „Graustrom“, weil keine Herkunftsnachweise für Marktprämien-Strom ausgestellt werden. Dabei wünscht sich eine große Mehrheit der Stromkunden, künftig direkt und nachvollziehbar mit echtem Ökostrom aus konkreten Anlagen beliefert zu werden.

Ein transparentes und ökologisches Direktvermarktungsmodell war und ist aus unserer Sicht deshalb nötig. Das hier im Video vorgestellte Grünstrom-Marktmodell, das von Greenpeace Energy und anderen Branchenakteuren initiiert wurde, wurde allerdings 2015 vom damaligen Energieminister Sigmar Gabriel (SPD) abgelehnt.

Christoph Rasch
Christoph Rasch
Arbeitete lange als Journalist und Autor für Tageszeitungen, Magazine und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Seit dem Frühjahr 2014 im Bereich Politik und Kommunikation bei Green Planet Energy tätig.